Hintergrund
Das Pariser Klimaabkommen ist das Ergebnis der Weltklimakonferenz aus dem Jahr 2015. Darin haben sich 195 Staaten verpflichtet, den Klimawandel einzudämmen und die weltweite Wirtschaft klimafreundlich
umzugestalten. Es wird in drei Themengebiete eingeteilt:
Die Beschränkung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur. Sie muss auf deutlich unter zwei Grad
Celsius reduziert werden, verglichen zum vorindustriellen Zeitalter.
Die Senkung der Emissionen bis zur Treibhausgas-Neutralität. Demnach soll der Anteil der Treibhausgase, der in die Atmosphäre abgegebenen wird, der Menge entsprechen, die durch Kohlenstoffsenken gebunden werden. Zu solchen Senken zählen Wälder, Moore und Seegraswiesen.
Die Anpassung an den Klimawandel, technisch und gesellschaftlich. Damit Länder, die besonders unter den
Negativfolgen leiden, zukünftig Extremwetter besser handhaben können. Entwicklungsländer sollen dafür
zusätzlich finanziell unterstützt werden.
Vergleich
https://www.dw.com/de/klimaschutz-index-2023-energiepreiskrise-cop27-klimapolitik-bewertung-dänemark-deutschland-usa-china/a-63717700
Die Statistik zeigt einen Ausschnitt aus dem Klimaschutzranking für 2023 von Germanwatch und dem NewClimate Institut. Dabei werden die Vertragsstaaten des Klimaschutzabkommens bezüglich ihre Maßnahmen analysiert. Konkret wird ihr Treibhausgasausstoß, der Anteil an erneuerbaren Energien, der gesamte Energieverbrauch und ihre Klimapolitik verglichen. Die Plätze eins bis drei sind mit der Anforderung versehen, dass genug getan wird, um die Erderwärmung unter 1,5 Grad Celsius zu halten. Dieser Anspruch konnte von keinem Land erfüllt werden. An der Spitze liegt Dänemark mit durchschnittlich guten Resultaten in den vier Kategorien. Innenpolitisch steckt sich das Land das Ziel, bis 2035 70% des Energieverbrauches aus erneuerbaren Quellen zu generieren. Jeweils im
Zusammenschluss mehrerer Gemeinden wird der Fokus auf Windkraft, Biogas und energieeffiziente Umrüstungen von Privathaushalten über Industrie und Landwirtschaft bis hin zum Verkehr gesetzt. Die hinteren Plätze werden überwiegend von Ländern besetzt, die große fossile Brennstoffreserven fördern. Schlusslicht im Ranking ist der Iran mit hohen Öl- und Kohlevorkommen und bei dem das Weltklimaabkommen noch zur Ratifizierung aussteht.
Besonderes
Die einzelnen Staaten setzten die Konkretisierung der Maßnahmen selbst fest. Um dennoch eine Gesamtübersicht über die Zielerreichung zu erhalten, findet alle fünf Jahre eine globale Bestandsaufnahme statt. Ab 2025 müssen die nationalen Gesetze zusätzlich in fünf Jahresschritten fortgeschrieben und gesteigert werden.
Die europäischen Länder werden individuell und als gesamt EU betrachtet. Als europäische Strategie zur
Umsetzung der Klimaziele wurde 2019 der European Green Deal ins Leben gerufen. Dieser beinhaltet die
Entwicklung der Wirtschaft in den Punkten Modernität, Ressourceneffizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Auch die Europäische Union hat die Treibhausgasneutralität bis 2050 konkretisiert. Zudem soll ihr Wirtschaftswachstum
zukünftig weniger von der Ressourcennutzung abhängen sein und jedes Mitglied genügend Unterstützung
erfahren, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.
2020 wurde der erste Rückgang an Mitgliedsstaaten des Pariser Abkommens geltend gemacht. Die USA traten
offiziell, unter den Folgen des Regierungswechsels, für ein Jahr aus dem Klimaabkommen aus.
Aktueller Stand Deutschland
Gerade im Bereich Industrie soll und wird der CO2-Ausstoß reduziert werden. Von 1990 bis 2015 konnte
Deutschland seine Emissionen insgesamt um 22,4 % verringert.
Zusätzlich will die Regierung eine Klimaneutralität bis 2045 anstreben.
Allerdings zeigt die Modellrechnung des Frankfurter Start-ups „Right. Based on Science“, stand April 2023, dass wir noch weit entfernt von der Zielerreichung liegen. Durch die Analyse der bisherigen deutschen
Klimaschutzmaßnahmen, ohne Berücksichtigung zukünftig geplanter Mittel, wurde die theoretische
Erderwärmung berechnet. Hierbei würde sich die Erde bis 2100 um 4,4 Grad Celsius erwärmen, wenn die gesamte Welt den deutschen Emissionsausstoß produzieren würde.
Aktueller Stand weltweit
Weltweit ist der CO2-Ausstoß im Zeitraum 1990–2015 um rund 57,5 % gestiegen. Der Weltklimarat warnt davor, dass ohne deutliche Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen, bereits 2030 eine Erwärmung um 1,5 Grad eintritt. Bis 2100 handelt es sich laut der Prognose des UN-Klimasekretariats um 2,5 Grad Celsius.
Folglich muss die Entwicklung von Methoden zu Minderung der negativen Folgen in allen Bereichen enorm
voranschreiten. Bei dem prognostizierten Anstieg der Temperaturen sind Szenarien wie vermehrte
Extremwetterereignisse und deutliche Einbuße der internationalen Wirtschaft immer wahrscheinlicher.